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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 227

1902 - Karlsruhe : Lang
227 __ Handel und Verkehr. Straßburg wurde ent Handels- und Waffen-platz. Panzer und Helme, Schwerter und Beile, Bogen und Schleudern wurden hier in großer Anzahl verfertigt. Die 8. Legion hatte in Straßburg ihr Standquartier. Ebenso alt ist Metz. eine schon zur Römerzeit blühende Stadt. Manche Spitze der Lorberge der Vogesen krönte eine römische Burg, auch die Höhe des Odilien-berges. Mancher lothringische Ort verrät uns schon durch den Namen seine römische Abstammung. Bei St. Avold liegt Spittel, nicht weit davon Machern. Es sind römische Bezeichnungen wie Pie und Moyenvie. Art Stelle der gallischen oder germanischen Götter wurden die römischen verehrt. Mancher Tempel entstand zu Ehren des Merkur, Apollo oder der Diana. Tie unermeßlichen Wälder wurden gerodet, die Sümpfe ausgetrocknet, die Wildwasser des Rheines eingedämmt. An den Abhängen der Hügel, die vorher mit Tannen und Buchen bestanden waren, erglänzte am üppigen Weinstock die saftige Traube. Eine neue glückliche Zeit war mit der römischen Kultur eingezogen. 4. Die Schlacht bei Straßburg 357. Drüben über dem Rheine saßen die Alemannen und lauerten aus eine günstige Gelegenheit, in das römische Elsaß einzubrechen. Um die Mitte des 4. Jahrhunderts hatte der römische Feldherr Julian die Einfälle der germanischen Scharen abzuwehren. Er war etit umsichtiger Feldherr und tapferer Soldat. Das Christentum, tas in jener Zeit römische Staatsreligion geworden war, haßte und verachtete er. Er wurde wieder Heide und wird deshalb der Abtrünnige genannt. Als er in das Elsaß kam, fand er eine große Zahl von Städten und Dörfern verwüstet; ein Teil der Alemannen war auf der linken Seite des Rheines schon ansässig geworden. Diese wollte er über den Rhein zurückwerfen. An der epitze der wilden, kriegerischen Scharen stand Ehnodomar. Er war ein stolzer, verwegener Heerführer; in seiner nervigen Rechten schwang er einen Speer von riesiger Länge; aus seinem Kopse erhob sich ein Wulst roter Haare, ^hm folgten fünf Könige, zehn Gaufürsten, eine lange Reibe von Edeln und 35 000 Krieger. _ ~ ^sen stellte Julian bei Straßburg-Hausbergen seine Truppen tu Schlachtordnung gegenüber. Als auch Ehnodomar seine Krieger ausstellte, erhob sich unter dem'fußvolk der Alemannen ein unwilliges Geschrei. Einmütig erklang ihr Ruf, die Fürsten sollten von den Pferden steigen und in ihren Reihen kämpfen. Falle der Kampf unglücklich ans, so könnten sie nicht so leicht den gemeinen Mann verlassen und hätten feine Gelegenheit zur Flucht. Kaum hörte das Ehnodomar, so sprang er sofort vom Pferde. Chite Zögern folgten die anderen Fürsten seinem Beispiel. 15*

2. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 1

1880 - Halle : Anton
J. Are affen Deutschen. 1. Unsere Vorfahren wohnten ursprünglich auf dem Hochlande von Mittelasien. Dort, yn den Abhängen des großen Quergebirges, welches Vorder- und Hinterasien scheidet, saßen sie als Glied des großen arischen oder indogermanischen Völkerstammes und weideten die Hserden. Von da ans sind sie in unbekannter Zeit westwärts gezogen und in Europa eingewandert. Vor ihnen hatten schon drei andre Zweige der Arier denselben Weg eingeschlagen: der eine besetzte die südlichen europäischen Halbinseln Griechenland und Italien; der andere — die Kelten — ließ sich im Westen des Erdtheils (— in Gallien, Spanien und Britannien) nieder; der dritte — die Slaven — blieb im östlichen Europa. Die ihnen folgenden Germanen bewohmeu zuerst den Norden (—Skandinavien und die deutsche Nord - und Ostseeküste) und wandten sich später südwärts. Zur Zeit Christi bewohnten sie das Land zwischen Nord- und Ostsee, Weichsel, Donau und Rhein. Ihre westlichen Nachbarn waren die Kelten, ihre östlichen die Slave«, ihre südlichen die Römer. 2. Deutschland besaß um jene Zeit ein rauhes Klima; die Winter waren lang und hart, die Luft feucht und nebelig. So wenigstens wird uns von den Römern erzählt, denen wir die Nachrichten über unsre Vorfahren verdanken, und auf sie mußte allerdings das Land im Gegensatze zu ihrer warmen, sonnigen Heimath einen unfreundlichen Eindruck machen. Der Boden war sumpfig und mit großen Wäldern bedeckt. Einer derselben soll 9 Tagereisen breit und 60 Tagereisen lang gewesen sein. Die Berge lieferten Eisen und Salz. In den Wäldern wuchsen riesige Eichen, Buchen uno Tannen. Mancher dieser Bäume saßte, zum Nachen ausgehöhlt, wohl 30 Menschen. Neben ihnen reiften allerlei Waldbeeren und wildes Obst. Auf den Feldern wurden Hafer und Gerste, Erbsen, Linsen, Bohnen, große Rettige und Flachs erbaut. Bären, Wölfe, Luchse, wilde Schweine, Elennthiere und riesige Auerochsen bevölkerten die Wälder; Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen und Gänfe wurden als Hausthiere gezogen.

3. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 1

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
zur Grndung 4 81. Grstev Abschnitt. Die alten Deutschen (Germanen). Das Land der alten Deutschen. Das Land der alten Deutschen hatte eine bedeutend grere Ausdehnung, als das jetzige Deutsche Reich; es erstreckte sich vom Rhein im Westen bis weit der die Weichsel hinaus in die somatische Tiefebene, von den Alpen bis zur Nord- und Ostsee. Dieses weite Gebiet wurde vou den Rmern, denen wir die ltesten Nach-richten der das Land und Volk der alten Deutschen verdanken, Ger-manien genannt. Das Land aus der linken Rheinseite, das ebenfalls von deutschen Volksstmmen bewohnt wurde, rechneten die Rmer zu Gallien, Skandinavien, das sie sr eine Insel hielten, zu Germanien. Die rmischen Schriftsteller schildern das Land im Vergleich zu dem sonnigen Italien als rauh und unwirtlich und mit undurchdringlichen Wldern bedeckt. Unter diesen heben sie besonders den hercynifchen Wald hervor, der sich der gauz Mitteldeutschland, von dem Rhein bis zu den Karpaten ausdehnte und sich sechzig Tagereisen in die Lnge und nenn in die Breite erstreckte. In dem Dickichte der Wlder hausten Bren und Wlse, Auerochsen und Elentiere; Wildschweine fanden in groer Anzahl an Eicheln und Buchelu eine vortreffliche Nahrung. Der weite Wald war die Heimat des jagdliebenden Germanen, das Wald-leben umschlo seine Kultur, mit ihm war sein Denken und Fhlen aufs innigste verwachsen. Die feierlich einsame Umgebung gab dem germanischen Wesen Ernst und Religiositt und erhielt Einfachheit und Reinheit der Sitte. Nicht B r o ck m a n n, Lehrbuch der Geschichte. Ii. 1

4. Geschichte des Mittelalters - S. 4

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
4 Die Germanen. barem Gelände, um die Aussaat zu besorgen und die Ernte zu bergen. Die Felle der geschlachteten Tiere schabten diese Wandergermanen mit Feuerstein und bereiteten daraus ihre Kleidung, auch Schläuche und Riemen; mit den Sehnen bespannten sie ihre Bogen. 3. So rückten sie in die endlosen Urwälder und Sümpfe, die den Boden unsres Vaterlandes bedeckten. Um 300 v. Chr. waren sie zu beiden Seiten der Weichsel angelangt. Da trennten sich die Stämme in die oft- und westgermanische, letztere in die nord- und die südgermanische Wandersäule. Von den Nordgermanen stammen die Skandinavier; die Südgermanen zerfielen wieder in die nieder- und die oberdeutsche Gruppe. 4. Jeder Stamm bildete seine Lebensformen und damit seine Sprache weiter aus, wobei sie ihre Erfindungen und deren Benennung gelegentlich miteinander austauschten: so sind die Ausdrücke für Hafer, für Dreschen, für Ochs und Fohlen, Lamm und Widder, Fuchs und Eichhorn, Neh und Renntier, auch für den Hahn, der um 500 v. Chr. am Mittelmeer und bald nachher bei unsern Vorfahren erscheint, für See und Flut, für Klippe, Strand und Eiland; für Steuer, Mast und Segel, Netz und Angel, für Zinn, ferner eine stattliche Zahl von Bezeichnungen für Kamps und Bewaffnung, Reiten und Kleidung (Hose, Schuh), Wörter für Mehl und Braten; für taub, stumm und blind; für Harfe, malen (= zeichnen und schreiben) und Buchstaben; für Zwerge und Elfen — gemeinsames Sprachgut der Urgermanen und der heutigen Deutschen geworden. Lange lebten die Germanen mit den Kelten gemischt, bis es ihnen gelang, sie zu unterwerfen oder zu verdrängen; zu Cäsars Zeit waren einzelne germanische Stämme schon auf das linke Rheinufer über-□ getreten.□ I. Die Germanen. 1. Land und Leute. 1. Vor zwei Jahrtausenden war unser Vaterland kälter und feuchter als heutzutage. Den größten Teil bedeckten Moore und endlose Wälder voll uralter Eichen, Buchen, Tannen, Linden. Obgleich die Germanen schon Ackerbau trieben, hatten sie das Nomaden-leben noch nicht völlig aufgegeben. Die nördlichen Stämme, namentlich

5. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 4

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
4 Europa. Maulbeerbaum, dann Lorbeer, Myrte und Oleander, endlich die Zitronen- und Orangenbäume. In Süditalien und Sizilien treten auch die stachlichten Agaven auf. Große Strecken sind indes auch mit Getreide und Reben angepflanzt. Besondere Bedeutung hat die Pflanzenwelt Südeuropas insbesondere dadurch, daß sie schon frühzeitig den Kunstsinn der Völker angeregt hat. Das Akanthns- blatt wurde zum Vorbild der Arabesken an der korinthischen Säule, das Laub des Lorbeers schmückte die Stirn des Siegers und der Zapfen der Pinie krönte den Thyrsusstab. Das vorherrschende Wirtschaftssystem ist in den nördlicheren Teilen noch Ackerbau und Wiesenkultur, in den südlichen Gartenbau mit künstlicher Be- Wässerung. Rinder und Pferde werden hier.von Büffeln und Maultieren ersetzt. Statt der fehlenden Butter verwendet man Ol. Bevölkerung. Auf der Pyrenäenhalbinsel gesellten sich zur alten Bevölke- rung der Kelten i. W. und der Iberer in den übrigen Teilen — von diesen stammen die Basken in Navarra und im Kantabrischen Gebirge ab — phöni- z ische, griechische und römische Kolonisten. Im Mittelalter folgten neue Überflutungen durch die Sueven, Alanen, Vandalen und Westgoten, 711 endlich der Einfall der Mauren. In Italien verschmolzen mit den lati- nischen Stämmen in der Mitte der Halbinsel die Etrusker in Toskana, die Ligurer, der östliche Ausläufer des iberischen Volksstammes, die Gallier in der Po-Ebene, die griechischen und phönizischen Kolonisten im S., später die Goten und Langobarden im N., die Normannen in Süditalien und die Mauren auf Sizilien. Von der deutschen Einwanderung sind nur noch ein paar kleine Sprachinseln übrig geblieben, die S6tte communi (7 Gemeinden) nördlich von Vicenza und die tredeci communi (13 Gemeinden) nördlich von Verona; am Südabhang des Monte Rosa finden sich ebenfalls noch einige kleine deutsche Gemeinden. Die Bevölkerung ist aus der Pyrenäen- und Apenninen- Halbinsel in weit überwiegender Zahl romanisch, aber stark gemischt. Die Balkanhalbinsel bewohnen Griechen, Slaven, wozu die Serben und Bulgaren gehören, Romanen (in der Walachei) und Türken. Sie zeigt das bunteste Völkergemisch. Die Mittelmeerländer bekunden im ganzen eine gewisse Einheitlichkeit in Bezug auf ihre geographischen, Wirtschaft- lichen und ethnographischen Verhältnisse. \ Die Pyrenäen-Halbinsel. (600000 qkm, 23 Mill. Einw.) Das Königreich Spanien. (500000 qkm, 20 Mill. Einw., auf 1 qkm 39.) Beziehungen Spaniens zu Afrika. Infolge seiner Annäherung an Afrika, von dem es sich erst in den letzten geologischen Epochen losgelöst hat, ward Spanien von dorther zweimal zum Schauplatz der Weltgeschichte gemacht. Um seiuem von Rom bedrängten Vaterlande einen Ersatz für Sizilien,

6. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 1

1872 - Heidelberg : Weiß
I. Aas nltr Deutschland und seine Bewohner. 1, Beschaffenheit des Landes und seine Erzeugnisse. 'Ms: ' v '■ A Tas alte Deutschland hatte sehr enge Grenzen; es lag^ zwischen Rhein, der Donau, der Weichsel und dem Meer. Tie Länder jenseit des ■ Rheines und der Donau waren den Römern unterworfen. Zur Zeit der Geburt Christi war uuser Vaterlaud viel feuchter, kälter und unfruchtbarer als es jetzt ist. Ungeheure Wülber, große Sümpfe und weite öde Strecken bebecften das Land; uur ein geringer Teil bavon war angebaut ober wurde als Weibeplatz beuützt. In den Wäldern hausten außer dem gewöhnlichen Wilb der Auerochs, der Bär, der Wolf und das Elentier (eine Art großer Renntiere). Auf den Felsen horstete der Abler und viele andere Arten großer Raubvögel. Zahlreiche Herden von Pferden und Rindvieh trieben sich auf beit freien, grasreichen Weiben umher. Tie Wülber bestanben vorzugsweise aus Eichen, Buchen und Nabelhölzern. Obstbäume gab es nicht; erst die Römer pflanzten ebles Obst und später auch Reben an den Ufern des Rheins. Dagegen boten die zahlreichen, bichten Waldungen Holzäpfel und Holzbirnen und eine Menge wild-roachsenber Beeren, Kräuter und Wurzeln. Angepflanzt würde Roqoeu, Gerste, Hafer und Flachs. Die Salzquellen, die sehr hoch geschätzt waren, lieferten reichlich Salz. Im Innern der Erde fand man Eisen. Auch stärkenbe Heilquellen waren damals scholl besannt. 2. Abstammung, Name und Völkerschaften. Unsere Vorfahren, _ die alten Deutschen, waren in sehr früher, unbekannter Zeit ans Asien emgewanbert. Die Gallier, die Bewohner des linken Rheinufers, und die Römer nannten sie Germanen, b. i. Wehr- oder Kriegsmänner; sie selber 'aber gaben sich beit Namen Deutsche. Dieser Name wirb gewöhnlich von dem gotischen Wort tiiiuda oder diot, d. h. Volk, abgeleitet. Die alten Deutschen zerfielen itt mehr als fünfzig größere und kleinere Völkerschaften. Riegel, Der erste gesch. Unterricht. ^

7. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 5

1910 - Düsseldorf : Schwann
\. Aus der Römerzeit. Beschaffenheit des Landes. Wo heute bic Stadt Düsselbors mit ihren vielen Sausenden uoit Gciuivcchnei'u, i()vcit breiten Straßen und prächtigen Einlagen (ich ausdehnt, bet lucir uor etwa 2000 ^jobicn ein mit Wäldern und Sümpfen bebccftcs, fast menschenleeres Semb. Der Rhein, noch nicht von Dämmen und Ufermauern eingeengt, floß in mehreren Armen bnrch unsere (Äegenb. Der Hauptarm stojz damals, vom „Alten Rhein" bei llrbenbcich Herkommenb imb die Bogen des heutigen Laufes mehrmals fchneibenb, die Himmelgeister Wiesen und das Dorf Volmerswerth links lafsenb, iibei ^ylehe, dann beut gleichnamigen Wasserlaufe solgenb, bicht am Südwestsriedhofe und den südliche,, Häusern von Hamm vorbei, in westlicher Richtung quer bnrch das jetzige Bett bis au bic Mauern von Neuß (noch 1377); alsdann dem Bogen des Erftkanals folgend, qtter bnrch bic Lauswarth und Unterbilk; barauf in östlicher Richtung dem Laufe des süblicheu Düsselarmcs solgenb, in einem Bogen zwischen Oberbilk und Lierenselb durch; bauu in nör blick er Richtung durch das Fliuger Bruch bis Zoppcnbrück; endlich in nordwestlicher Richülug, dem Lause des Kittelbaches folgend, um die Rheininsel Kaiserswerth bis znm „Alten Rhein" bei Wittlaer. (Siehe umstehenbe Skizze.) Noch heute beuten bic Namen Volmerswerth, Möuchcnwcrth und Lanswarth baraiis hin, daß bort früher Inseln geivcscn Und. Der Hittelbach, bcr süblichc Düsselarm, bic Flehe imb bcr Erftkanal siub Teile der alten Flußläufe, und bic feuchten Wiesen bei Mörsenbroich, Düsseltal, Licrcufclb, Stoffclu und Torfbrnch Überreste jener ausgedehnten Sümpfe. Von den großen Walbungen sinb nur der ©rctsoibcrger und der 9laper Walb, sowie bcr Eller Forlt übrig geblieben. Bilker und Flinger Busch verschwanden erst in neuerer Zeit, letzterer bis aus einen kleinen Rest, den Königsbnsch. Aber manche Flurbezeichnungcu und Ortsnamen1 wie Lohansen, Derendorf, Rath und Stockum erinnern daran, daß auch dort in früheren Zeiten ein Wald gewesen und ausgerodet worden ist. Die ersten Kämpfe mit den Römern. Am rechten User des Niederrheins wohnten zu jener Zeit neben anderen germanischen Stämmen die Sigambrcr, Ubier, Usipeter und Tenftercr. Auf bcr linken Seite hatten sich teils germanische, teils gallische Völkerschaften niebergelast’cn. Das Gebiet der einzelnen Stämme läßt sich i Vgl. das Verzeichnis geschichtlicher Straßen- und Ortsnamen Seite 75.

8. Erdkundliches Lesebuch für die Oberstufe höherer Lehranstalten und Seminare - S. 49

1911 - Breslau : Hirt
o. Der Mensch als Schöpfer der Kulturlandschaft. Wurzelwerks u. a. in den Pontinischen Sümpfen Wunder tut zur Austrocknung des Bodens, zur Vernichtung des Fiebermiasmas; Amerika verdanken wir den Truthahn, die Tabakpflanze, den Mais, vor allem aber die Kartoffel, ferner die eigenartig fremd- ländische Staffage der Mittelmeerländer: Agave nebst Opuntie; am meisten jedoch spendete uns Asien, mit dem Europa zufolge seines breiten Landanschlusses im Osten sowie der bequemen Schiffahrt über das Mittelmeer stets im engsten Bunde gestanden hat durch Wanderungen der Volker und durch Warenaustausch. Jeder Hühnerhof stellt eine asiatische Geflügelkolonie dar, innerhalb deren nicht selten der Pfau eiue echt indische Farbenpracht entfaltet. In vor- oder doch frühgeschichtliche Zeitfernen reicht die Einführung des Weizens und der Gerste aus Asien, noch während des Alter- tums folgten Walnuß und Kastanie, Mandel, Pfirsiche und Aprikose, erst durch Lucullus die Kirsche. Oberitalien, vormals ein sumpfiges Urwaldgebiet rein europäischer Baumformen, ward zu einem prangenden Fruchtgefilde, wo hier asiatischer Reis, dort amerikanischer Mais blüht und aus China gekommene Seidenzucht tausend emsige Hände beschäftigt; nur die Weinrebe, die im Poland so reizend sich von Ulme zu Ulme schlingt, darf als alteuropäisches Eigengut gelten. Der Büffel, so heimisch er sich jetzt in den Donansümpfen Rumäniens wie in den Morästen am Tyrrhenischen Gestade Italiens fühlt, ist doch erst in: frühen Mittelalter durch Nomadenstämme aus West- asien zu uns gelangt. Das Land, „wo die Zitronen blühn, im dunkeln Laub die Gold- orangen glühn", ist Italien noch in Cäsars Tagen nicht gewesen, ja die Apfelsine, die schon durch ihren Namen „Apfel von Sina", ihre chinesische Heimat verrät, wurde sogar erst durch die portugiesische Kauffahrtei des 16. Jahrhunderts über Südeuropa ausgebreitet. Allein, um den Landschaftswandel durch Menschenhand zu gewahren, brauchen wir uns gar nicht im Geist ans blaue Mittelmeer zu versetzen, etwa nach Sizilien, dieser Lieblingsstätte der Ceres, wo man nun nicht mehr bloß Weizen, Wein und Oliven wie vor alters erntet, sondern ganze Schiffsladungen von Hefperidenäpfeln von Palermo nach Nordamerika und halb Europa verfrachtet, den Opuntienkaktus die Etualava in fruchtbaren Humusboden verwandeln und gleichzeitig dem armen Volk eine billige, labende Frucht schaffen läßt, — nein, unser eigenes Vaterland offen- bart uns das eindringlich genug. Als Tacitus seine Germania verfaßte, gab es zwar im römischen Provinzialgebiet links vom Rhein, an Donau und Inn, auch im Zehntland zwischen Donau und süd- deutschem Rhein schon mannigfachen Anbau; auf den Schieferfelsen längs der Mosel und des norddeutschen Rheins pflegte man bereits die Rebe, auf Donau und Inn schwammen Getreideschiffe, wenn auch der Bodenanbau sich mehr an die Talwei- tungen der Ströme hielt, sonst meist nur eine lichte Oase im Dunkel des Waldes bildete, etwa um ein einsames Römergehöft, angeschmiegt an einen sonnigen Talhang mit Auslage gen Süden. Dort im Donausüden und im rheinischen Westen bewegte sich schon reger Verkehr auf den für den festen Tritt der Legionen solid gebauten Römer- straßen; auf dem Markt der vindelizischen Angusta, des heutigen Augsburg, trafen sich die verschiedensten Volksstämme, man redete in germanischer, keltischer, römischer Sprache; Mainz war ein wichtiger Waffenplatz, im freundlich mit Weingärten und Obsthainen umschmückten Talkessel von Trier schlugen gelegentlich römische Kaiser ihren Sitz auf, um von wohlgeschirmter Stelle aus die Rheingrenze gegen Freigerma- nien zu überwachen. Aber eben dies Land der freien Germanen lag noch über- wiegend im Waldesschatten, der nur von weiten Moorslächen und wohl auch stellen- weise von offenem Wiesenland unterbrochen wurde, wo leicht austrocknender Löß- Lerche, Erdkundl. Lesebuch. 4

9. Geschichte des Altertums - S. 51

1901 - Leipzig : Teubner
16, Italien und seine Bevlkerung. 51 Osten) schied es von dem Polande, dem cisalpinischen Gallien", dessen Ostkste sich immer weiter vorschiebt. (Ravenna war einst See-Hasen.) 2. Klima und Erzeugnisse. Infolge seiner um 34 Breitengrade nrdlicheren Lage hat nicht ganz Italien dasselbe milde Klima wie Griechenland. Oberitalien hat Festlandsklima, also kalte Winter und heie Sommer, dazu Niederschlge zu allen Jahreszeiten. Begnstigt war die durch den Apennin geschtzte Westkste, die heutige Riviera" Mittelitalien hat Frhjahrs- und Herbstregen, Sditalien 45 Monate heie, drre Sommer und eine kurze Winterregenzeit. Die Poebene erzeugte Mengen von Hirse, dem Hauptgetreide der Gallier, Weizen und Gerste. Auch in den brigen Ebenen lohnte der Anbau dieser Nhrpflanzen, wie der von Hlsenfrchten (Bohnen, Erbsen, Linsen) sehr. Die Berge trugen weite Eichen- und Buchenwlder, auerdem Nadelhlzer. Dazu kamen im Sden immergrne Strucher und Bume, wie Myrte, Lorbeer, Erdbeerbaum, Stechpalme n. a. Vielleicht brachten erst griechische Ansiedler den lbaum und Weinstock mit. Ein Teil der heutigen italischen Pflanzenwelt wurde erst zur Zeit des Augustus, Aprikosen, Pfirsiche, Walnsse, Kastanien, die Kirschen kurz zuvor, ein anderer, z. B. Mais und Reis, nach der Entdeckung Amerikas ein-gefhrt. So fehlten in den Jahrhunderten vor Christi Geburt die sog. Sdsrchte, dazu der Maulbeerbaum, Kaktus, Magnolien n. a. In den Ebenen zchtete man Schweine, Rinder und Pferde, in den Berglandschaften Esel und Maultiere. Groe Schafherden bersom-merten auf den Bergweiden im Freien. Hunde fehlten gewi in keinem Hause. Das Meer bot reiche Nahrung durch Fische und Schaltiere. Abgesehen von migen Thon-, Eisen- und Kupferlagern fehlten Boden-schtze. Dagegen waren der Kalkstein und der vulkanische Tuff vor-treffliche Bausteine. Nur dadurch war die Anlage der Katakomben und mancher Riesenbauwerke der Kaiserzeit mglich. Heie (Schwefel-) Quellen fanden sich mehrfach. B. Tie Bevlkerung. Diese gehrte nicht einem Volke an wie die Griechenlands. Den Westen vom Tiber bis zum Arno hatten die nichtarischen Etrnsker (griech. Tyrrhener) inne. Von ihnen empfing diese Landschaft den Namen Etrnrien (Toscana). Auch ein groer Teil Oberitaliens war bis zur Einwanderung der Gallier im 6. Jahrhundert in ihrem Besitz, wozu zeitweise das Land am Vesuv, Eampauieu, kam. Die be-kanntesten Etruskerstdte waren Clusium und Veji. Auf der stlichen Halbinsel, in Apulien und Ealabrien, saen die Japfger. Auch ste waren vielleicht nicht reinarischen Blutes, ebenso wie die Ligrer

10. Geschichte der Römer - S. 399

1836 - Leipzig : Baumgärtner
599 geschah im Jahr 271, nachdem Dacien hundert und fünf und sechzig Jahre eine römische Provinz gewesen war. Nachdem das Reich von dieser Seite beruhigt war, glaubte der Kaiser, einige Usurpatoren, die noch von des Gallienus Zeit her in den Provinzen herrschten, unterdrücken zu müssen, um die Einheit des Reichs wieder heczustellen. Ueber Gallien, Spanien und Britannien herrschte noch Tetricus, im Morgenlande Zenobia, die geistvolle und schöne Gemahlin des Odenathus, welche seit dessen Tode im I. 267 als Königin in Palmyra, einer durch Karawanenhandel reichen und durch griechische Kunst und Bildung blühenden Stadt, über Sy- rien, Aegypten und einen Theil Kleinasiens herrschte. Gegen sie zog Aurelianus zuerst im I. 273. Ihre Truppen wurden vom Kaiser bei Antiochien und Emesa geschlagen, sie selbst in Palmyra belagert. Nach einer tapfern Bertheidigung mußte sich die Stadt ergeben. Ze- nobia war aber vor der Uebergabe auf einem Dromedar entflohen und eilte nach Persien, wurde aber von nachgeschickten Reitern eingeholt und vor den Kaiser geführt. Die Soldaten verlangten ihren Tod, Aurelianus aber hielt es unter seiner Würde, ein unschädliches Weib zu tödten, befahl hingegen die Männer hinzurichten, auf welche Zeno- bia die Schuld ihres Widerstandes schob. So ließ sie ihre treuesten Diener und Freunde, unter ihnen auch den geistreichen griechischen Weltweisen Longinus"), zum Tode führen. Der Kaiser führte sie mit allen ihren Schätzen nach Rom. Da sich aber die Palmyrener nach seinem Abzüge empörten, so ließ er alle Einwohner niederhauen und die prachtvolle Stadt zerstören. Spater wurde sie wieder bewohnt, aber 744 durch die Sarazenen zum zweiten Male zu einem Trümmer- haufen gemacht, in welchem der Sonnentempel am besten erhalten ist. Bis zum I. 1691 hatte man nur dunkle Sagen von den prachtvollen Trümmern dieser Stadt, welche zwei reisende Engländer wieder ent- deckten. Sie liegt in einem einst fruchtbaren Thale, auf einer Oase der syrischen Wüste, drei Tagereisen vom Euphrat, südöstlich von Aleppo. Zwischen den zahlreichen Trümmern von Marmorsäulen und Pfeilern stehen elende Lehmhütten armseliger Araber, die hier etwas Getraide und Oliven ziehen; Palmen, von denen die Stadt den Na- men erhielt, giebt es hier nicht mehr. Der Ort hat wieder den ur- sprünglichen Namen Thadmor angenommen, welcher auch Palmen- *) Wir besitzen noch von ihm ein kleines, aber wichtiges Schriftchen: Von der Erhabenheit.
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